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Verwertung in der Insolvenz

Allen Hindernissen zum Trotz: Erfolgreiche Verwertung von Altkleiderballen und -containern

„Unsere Arbeit bei der Texent Textile Entsorgung GmbH begann mit dem Inventarisierungsauftrag durch den Insolvenzverwalter Dr. Jörg Schädlich“, erzählt André Beck, Niederlassungsleiter bei der Hämmerle GmbH & Co. KG. Der Betrieb für textile Entsorgung im Erzgebirge war aufgrund einer hohen Steuernachzahlung in wirtschaftliche Schieflage geraten und musste Insolvenz anmelden. Das Unternehmen mit Sitz in Muldenhammer hatte sich auf die Sortierung und Wiederverwendung von Alttextilien, insbesondere Kleidungsstücken und Schuhen, spezialisiert.

Dr. Jörg Schädlich von der Kanzlei STAPPER|JACOBI|SCHÄDLICH RECHTSANWÄLTE erklärt: „Texent besaß zu diesem Zweck 45 Altkleidersammelcontainer im Umkreis von Muldenhammer und rund 30 weitere in der gesamten Region des Erzgebirges und Vogtlandes. Der Betrieb verkaufte die Kleidungsstücke nach Afrika und betrieb laut eigenen Angaben einen Secondhandshop in Klingenthal.“

Insolvenz eines Altkleider-VerwertersAufgrund der Insolvenz galt es dann, sowohl die auf dem Betriebsgelände befindlichen Posten, wie zum Beispiel Gitterboxen und gepresste Altkleiderballen, als auch die Altkleidersammelcontainer zu veräußern. „Ich wandte mich damit an Hämmerle, da ich dank der langjährigen Zusammenarbeit wusste, dass man sich auf das zuverlässige und effektive Arbeiten des Teams verlassen kann“, so der Insolvenzverwalter.

 

Klarer Auftrag – widrige Umstände

Nachdem ein Sachverständiger von Hämmerle alle 91 Positionen inventarisiert hatte, wurden die Warenbestände auf dem Betriebsgelände sowie die weitere Betriebs- und Geschäftsausstattung über eine Onlineauktion versteigert. Parallel suchten die Mitarbeiter von Hämmerle nach Käufern für die Altkleidersammelcontainer inklusive Inhalt. „Die Container befanden sich auf kommunalem Gelände, sodass wir natürlich einen gewissen Zeitdruck hatten. Da das Unternehmen den Geschäftsbetrieb eingestellt hatte, kümmerte sich niemand mehr um das Leeren der Container – diese quollen über und die Beschwerden der Anwohner häuften sich“, berichtet André Beck. Für die Abholung war das eine Herausforderung, wie der Niederlassungsleiter zu berichten weiß: „Die Käufer der Altkleidercontainer mussten diese teilweise mit Heißschneidegeräten auseinandernehmen. Trotz des großen Aufwands erzielten wir einen sehr guten Verkaufserlös – acht Mal höher als wir erwartet hatten.“ Doch auch auf dem Betriebsgelände hatten die Mitarbeiter von Hämmerle einige Herausforderungen zu meistern: Neben dem Umstand, dass weder Strom noch fließendes Wasser vorhanden war, störte der Geschäftsführer die Abholung massiv. André Beck erinnert sich: „Für ihn war das wirklich eine Ausnahmesituation, nicht nur der Betrieb hatte Insolvenz angemeldet, es ging gleichzeitig um sein Privatvermögen. Leider störte er durch verwirrende Aussagen und Meinungen die Abholung. Wir waren tatsächlich gezwungen die Polizei einzuschalten, die ihm dann wiederum ein Hausverbot erteilte.“

 

Improvisation gefragt

Die Verwertungsexperten verkauften die 91 Positionen an insgesamt 20 Käufer, sodass an den ersten Abholungstagen zwei Mitarbeiter von Hämmerle zugegen waren, wie André Beck, seines Zeichens Dipl.-Wirtschaftsjurist (FH), erläutert: „Grundsätzlich überwachen wir die Abholungen und tragen Sorge für einen reibungslosen Ablauf.“ Die Flexibilität und Einsatzbereitschaft von Hämmerle wissen auch die Insolvenzverwalter zu schätzen: „Das Team hält uns den Rücken frei und kümmert sich einfach bis ins letzte Detail um die Be- und Verwertung. Das ist sehr wichtig, da auf uns als Insolvenzverwalter im Verfahren viele Dinge gleichzeitig zukommen.“, so Dr. Jörg Schädlich. Doch egal wie gut die Vorbereitung gelingt, die ein oder andere Hürde gilt es dann doch zu meistern: „Wir erleben bei den Abholungen häufig Überraschungen“, berichtet der Niederlassungsleiter mit einem Schmunzeln. „Oft schätzen die Käufer die Positionen einfach falsch ein und kommen quasi mit einem einzigen Lkw, um damit dann 750 gepresste Textilballen abzuholen.“ So war es auch bei der Texent GmbH, sodass spontan eine regionale Spedition beauftragt werden musste, um die Stoffballen abzutransportieren. Doch genau das gehört zum Geschäft der Hämmerle GmbH & Co. KG – da ist Improvisationstalent gefragt.

 

 

 

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